Heutuch
Die Arbeitsweise der Bergbauern wandelt sich ständig. In Vals bin ich als Tochter eines Bergbauern aufgewachsen, die ganze Familie half auf dem Betrieb mit. Mein Vater übernahm die Schafe vom Enä, der Bestand erhöhte sich damit von 12 auf 100 Tiere. Es wurden vermehrt modernere Mittel als Werkzeuge zur Effizienzsteigerung eingesetzt. Dennoch fassten, trugen und zogen wir jeden Sommer mehrere «Tüechli» um das Heu zu transportieren. Durch das Zusammenlegen und die Erschliessung der Flächen mit Strassen (Melioration) und den Einsatz von modernen Geräten in Vals und schweizweit sind immer weniger helfende Hände im Bauernbetrieb nötig und der Einsatz der Heutücher verschwindet gemeinsam mit den Möglichkeiten diese Formen der menschlichen Zusammenarbeit zu erfahren. Das Werk Heutuch (2024) hält die Tradition des Heutuchtragens fest und weist mit der Abwesenheit von Heu und Träger auf das Verschwinden dieser Technik hin. Diese Abwesenheit spüren Rezipientinnen und Rezipienten besonders durch die bestehenden Falten und Formen des Tuches. Das Heutuch wird über Kopfhöhe gehängt, so erinnert es an das „Damoklesschwertes“, welches die Frage aufwirft, ob diese technischen Weiterentwicklungen Privileg oder eben Verlust sind.
Heutuch
Die Arbeitsweise der Bergbauern wandelt sich ständig. In Vals bin ich als Tochter eines Bergbauern aufgewachsen, die ganze Familie half auf dem Betrieb mit. Mein Vater übernahm die Schafe vom Enä, der Bestand erhöhte sich damit von 12 auf 100 Tiere. Es wurden vermehrt modernere Mittel als Werkzeuge zur Effizienzsteigerung eingesetzt. Dennoch fassten, trugen und zogen wir jeden Sommer mehrere «Tüechli» um das Heu zu transportieren. Durch das Zusammenlegen und die Erschliessung der Flächen mit Strassen (Melioration) und den Einsatz von modernen Geräten in Vals und schweizweit sind immer weniger helfende Hände im Bauernbetrieb nötig und der Einsatz der Heutücher verschwindet gemeinsam mit den Möglichkeiten diese Formen der menschlichen Zusammenarbeit zu erfahren. Das Werk Heutuch (2024) hält die Tradition des Heutuchtragens fest und weist mit der Abwesenheit von Heu und Träger auf das Verschwinden dieser Technik hin. Diese Abwesenheit spüren Rezipientinnen und Rezipienten besonders durch die bestehenden Falten und Formen des Tuches. Das Heutuch wird über Kopfhöhe gehängt, so erinnert es an das „Damoklesschwertes“, welches die Frage aufwirft, ob diese technischen Weiterentwicklungen Privileg oder eben Verlust sind.